Erfolg ist Kopfsache. Sportliche Herausforderungen meistern

Der Titel des Buchs ruft sowohl Zustimmung als auch Zweifel (angesichts der Absolutheit der Aussage) hervor. Natürlich ist die Planung und Durchführung sportlichen Trainings und die erfolgreiche Teilnahme an Wettkämpfen - auch - eine Kopfsache. Training will wirklich mit "Köpfchen" konzipiert und realisiert werden, und mit eben diesem "Köpfchen" kann man sich auch im Wettkampf entscheidende Vorteile verschaffen. Andererseits geht es mit "Köpfchen" allein wohl auch nicht, die sportlichen Ziele zu erfüllen. Und so will sich die Autorin dieses Buchs sicherlich auch verstanden wissen, wenn sie ihre Auffassungen zum Beitrag bzw. zur Beitragsfähigkeit mentalen Trainings zur Entwicklung einer komplexen sportlichen Leistung vorstellt. Sie verweist bereits in den Vorbemerkungen darauf, dass sie nur die mentalen Trainingstechniken aufgreift, die sie selbst erfolgreich ausprobiert und genutzt hat (und das waren nicht alle, die es im Angebot gibt). Das Buch soll für die Leser, für Trainer und Sportler Anregungen bieten, dieses Training auszuprobieren und zu nutzen, weist aber ebenso darauf hin, dass der Einzelne unterschiedlich auf einzelne Techniken reagiert, dass nicht alle Techniken bei allen in gleicher Weise "funktionieren". Die Hauptthemen des Buchs sind die Entwicklung und der leistungsrelevante Einsatz von Selbstvertrauen und eng verbunden damit die Auseinandersetzung mit Angst oder Stress, die nahezu unweigerlich zum Sport dazugehören. Dann kommt es auch darauf an, die Leistung zum richtigen Augenblick, das heißt in den von mir als wichtig erachteten Wettkämpfen "abrufen", das individuelle Leistungspotenzial tatsächlich ausschöpfen und zeigen zu können. Wichtige Faktoren in diesem Zusammenhang sind Gefühle und Emotionen, die kontrolliert, aber auch natürlich positiv genutzt werden können und sollen. Dazu bedarf es einer entsprechenden Vorbereitung im Training, um auf Wettkampfsituationen vorbereitet zu sein und adäquat emotional reagieren zu können. Hier bietet sich ein Training an, das auf die gezielte Verstärkung bereits erkannter individuellen Stärken und Talente orientiert. Eng verbunden damit ist die Auseinandersetzung und Entwicklung der Motivation für die sportlichen Aktivitäten, in der Beschäftigung mit sich selbst, aber auch mit den Erwartungen der Umwelt. Mentales Training hat aber zunehmend auch seinen Platz innerhalb des Techniktrainings vieler Sportarten gefunden und kann hier entsprechend eingesetzt werden, wofür die Autorin das Beispiel eines vierstufigen Modells mit Bewegungsvorstellung, -ausführung, -abgleich (Feedback) und nochmaliger Bewegungsvorstellung erläutert. Dabei ist es wiederum sehr bedeutsam, die Individualität zu erkennen, mit der Sportlerinnen und Sportler, aber auch Trainerinnen und Trainer auf diese Methoden reagieren. Das beginnt schon mit der Erkenntnis, welcher Typ Bewegungslernen (visuell, auditiv, kinästhetisch) für den Einzelnen mit den besten Ergebnissen nutzbar ist.
© Copyright 2010 Veröffentlicht von Pietsch. Alle Rechte vorbehalten.

Schlagworte: Sportpsychologie Persönlichkeit psychische Eigenschaft mentales Training Emotion Gefühl Wahrnehmung Motivation Lernen Training Coaching mental
Notationen: Sozial- und Geisteswissenschaften
Veröffentlicht: Stuttgart Pietsch 2010
Ausgabe: Stuttgart: Pietsch, 2010.- 159 S.
Seiten: 159
Dokumentenarten: Buch
Sprache: Deutsch
Level: mittel